Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde das Dorf Lettgenbrunn geräumt und als Truppenübungsplatz benutzt. Nach dem Krieg wurde es vor allem von Heimatvertriebenen wieder besiedelt. Schon seit dem 15. Jh. war das Dorf in Besitz einer Kirche, zuerst ein schlichtes Langhaus im gotischen Stil, später diente ein breiter Barockbau als Gotteshaus.
1912 wurde der Ort Lettgenbrunn zum Truppenübungsplatz erklärt, weshalb die Kirche nicht weiter genutzt wurde. Doch die alten Bewohner, die nach Ende des Krieges in ihre Heimat zurückkehrten, konnten sich ihrer Häuser nicht lange erfreuen. Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden Lettgenbrunn und Villbach geräumt, um sie als Bomben-Zielübungsplatz zu nutzen. Durch die Bombenabwürfe wurden sämtliche Gebäude inklusive der Kirche dem Erdboden gleichgemacht.
1946 beschloss man Lettgenbrunn und Villbach wiederzubesiedeln. Als Wohnhäuser dienten Wellblechbaracken, und auch eine Simultankirche fand in einer sogenannten "amerikanischen Nissenhütte" ihren Platz.
Im Jahre 1954 konnte die provisorische Kirche durch die heutige St. Jakobuskirche ersetzt werden. Eine Besonderheit ist, dass sie eigentlich eine Doppelkirche ist, das heißt sie enthält zwei Gotteshäuser, das katholische auf der rechten Seite, das evangelische auf der linken. Beide Kirchen teilen sich den Glockenturm.
© St. Martin, Bad Orb